Schäferei Eichhorn

Altmühltaler Lamm

Seit Jahrhunderten ziehen die Schäfer mit ihren Herden durch den Naturpark Altmühltal. Das zarte und aromatische Fleisch des „Altmühltaler Lamms“ bereichert nicht nur die Speisekarten, die Tiere bewahren auch die artenreiche Landschaft. Die Geschwister Barbara und Johannes Eichhorn führen die Tradition der Hüteschäferei im Naturpark Altmühltal fort – mit 1000 Mutterschafen und bis zu 500 Lämmern.


Wieso sind Schafe für die Landschaftspflege  im Naturpark Altmühltal so wichtig?
Barbara Eichhorn: „Den Sommer über weiden unsere Schafe gemeinsam mit unseren Ziegen
auf den Wacholderheiden und Magerrasen, die typisch für den Naturpark Altmühltal sind. Sie
zupfen die Triebe von Büschen und Bäumen ab, die diesen empfindlichen
Lebensraum für Apollofalter oder Heidegrashüpfer, Silberdistel oder Enzian sonst schon bald
überwuchern würden.“


Weshalb greift man dafür auf die Schafherden zurück?
Johannes Eichhorn: „Schafe eignen sich für die Wacholderheiden besonders gut. Rinder zum Beispiel wären zu schwer und würden den Boden verdichten. Und mit Maschinen würde man viel zu viel kaputt machen – doch für deren Einsatz sind die Hänge sowieso zu steil.“


Sind alle Schafe auf den Wacholderheiden unterwegs?
Johannes Eichhorn: „Nein, unsere Zuchtböcke leben fast das ganze Jahr über im Stall und fressen sich dort schön fett.“
Barbara Eichhorn: „Diese Energiereserven brauchen sie auch. Wenn sie zweimal im Jahr für je vier Wochen mit den Weibchen zusammengebracht werden, um den Nachwuchs zu sichern, ist das für die Böcke äußerst anstrengend.“
Johannes Eichhorn: „Die Jungs kommen oft mit 20 bis 30 Kilo weniger nach Hause. Das ist für sie Schwerstarbeit“.


Wie sieht ein typischer Tag mit den Schafen draußen aus?
Johannes Eichhorn: „Schafe und Schäfer legen an einem Tag bis zu 25 Kilometer zurück – bei 35 Grad im Schatten, bei Regen oder Hagel: Mensch und Tier sind draußen. Das bedeutet morgens den Pferch, in dem die Schafe die Nacht über standen, abbauen, mit den Hunden arbeiten, aufpassen, dass die Schafe genug fressen und trinken, sich um jedes einzelne Tier kümmern und abends das neue Nachtquartier aufbauen .“


Was zeichnet einen Schäfer außerdem aus?
Barbara Eichhorn: „Man muss über Stunden mit sich alleine sein können. Aber wenn man das kann, ist es herrlich. Unser Vater sagt immer, ein Tag draußen mit den Schafen, das ist wie Urlaub.“

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